Dorsche, Meeräschen, Ährenfische, Zahnkärpflinge

Pollack - Steinköhler

Pollack (Pollachius pollachius), Wilhelma Stuttgart Pollack (Pollachius pollachius), Wilhelma Stuttgart
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Dorschartige (Gadiformes)
Familie: Dorsche (Gadidae)
Unterfamilie: Dorsche i. e. S.  (Gadinae)

D LC 650

Pollack oder Steinköhler

Pollachius pollachius • The Pollack • Le lieu jaune

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Pollack (Pollachius pollachius) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Approximative Verbreitung des Pollacks (Pollachius pollachius)

 

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Pollack (Pollachius pollachius) im Marinarium Concarneau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pollack (Pollachius pollachius) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pollack (Pollachius pollachius) im Aquarium Trégastel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Pollack (Pollachius pollachius) im Océarium Le Croisic © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Als Vertreter der Dorsche, zu denen wichtige Speisefische gehören, sowie als Faunenelement europäischer Küstengewässer ist der Pollack von zoopädagogischem Interesse. Sein Raumbedarf schränkt allerding die Zahl der Institutionen ein, die ihn halten können. Gezeigt wird er vor allem in Aquarien in Küstennähe und solchen der SeaLife-Gruppe.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Pollack wird meist 75, im Extremfall bis zu 130 cm lang und 20 kg schwer. Er ist eng mit dem Köhler (Pollachius virens) verwandt und unterscheidet sich von diesem durch die gebogene Seitenlinie über der Brustflosse, den weit vorstehenden Unterkiefer und den stets fehlenden Kinnfaden [3; 4].

Verbreitung

Nordostatlantik, einschließlich Irische See, Nordsee, Skagerak, Kattegatt, südliche Ostsee, westliches und zentrales Mittelmeer [1; 2]

Lebensraum und Lebensweise

Der Pollack bevorzugt Fels-und Geröllgrund bis 200 m Tiefe, weshalb er auch Steinköhler genannt wird. Er ernährt sich von Fischen und pelagischen Krebsen. Gelaicht wird im Frühjahr. Die Eier und die nach sechs Tagen schlüpfenden Larven driften pelagisch. Die Jungfische leben für 2-3 Jahre pelagisch in Küstennähe und schließen sich dabei oft mit gleich großen Köhlern zusammen [3; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Bestände haben zwar abgenommen, im Skagerrak und Kattegatt sehr stark, aber in der Nordsee sind sie stabil, und die Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als weltweit nicht gefährdet [1]

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Pollack geht meist als Beifang bei der Dorschfischerei ins Netz und spielt in der kommerziellen westeuropäischen Fischerei eine relativ geringe Rolle. Der gesamteuropäische Ertrag lag 2011 bei unter 10'000 Tonnen. Er wird u.a. als so genannter "Alaska Seelachs" hauptsächlich in Tiefkühlprodukten vermarktet. Im Rahmen der Sportfischerei spielt er eine wichtige Rolle [1; 4; 5].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 40 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen für das Halten von Pollacks. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 2 Tiere ein Becken mit einer Mindestfläche von 4 m². In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Gadus pollachius" erstmals wissenschaftlich beschrieben und 1832 vom schwedischen Zoologen Sven NILSSON in die neue Gattung Pollachius gestellt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. COOK, R. et al. (2014). Pollachius pollachius. The IUCN Red List of Threatened Species 2014: e.T18125103A45098355. http://www.iucnredlist.org/details/18125103/0. Downloaded on 03 March 2018.
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. MUUS, B. J. & NIELSEN, J. G. (2013)
  5. NORWEGENFISCH

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Gelesen 22491 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Dezember 2021 15:48
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