Karpfenfische

Prachtschmerle

Prachtschmerlen (Chromobotia macracanthus) im Zoo Cottbus Prachtschmerlen (Chromobotia macracanthus) im Zoo Cottbus
© Klaus Rudloff, Berlin

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Schmerlen (Cobitidae)

D LC 650

Prachtschmerle

Chromobotia macracanthus • The Clown Loach • La loche-clown

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Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) im Luisenpark Mannheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus)

 

 

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Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) im Aquarium im Tiergehege Mundenhof, Freiburg i. Br. © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) im Aquarium ehemaligen Erfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) im Tierpark Kunsterspring, Neuruppin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

 

Weitere Bilder auf BioLib.cz

Die Prachtschmerle ist ein lebhafter, auffällig gefärbter Schwarmfisch der sich als Botschafterart für die Erhaltung der indonesischen Regenwaldbiotope bestens eignet und in zahlreichen europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Prachtschmerlen können bis zu 30 cm lang werden, alte Weibchen vielleicht noch mehr, im Aquarium allerdings selten länger als 16 cm. Das bekannte Höchstgewicht beträgt 469 g. Der Körper der Prachtschmerle ist länglich gestreckt und seitlich abgeflacht. Unter jedem Auge liegt ein scharfer Augendorn in einer Hauttasche, der durch Muskelbewegungen nach vorn ausgeklappt und mit einem Knochengelenk arretiert werden kann; Das Maul ist unterständig, an der Schnauzenspitze befinden sich zwei Paare Rostralbarteln. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Die sehr kleinen Schuppen sind in die schleimige Haut eingebettet. Die Grundfärbung ist hellorange bis hellbraun oder cremefarben, im Bereich des Mauls meist graubraun. Es sind 3 breite, dunkelbraune bis schwarze Querstreifen vorhanden, einer davon im Kopfbereich [1, 2; 4; 5].

Verbreitung

Indonesien: Endemisch auf den Großen Sundainseln Sumatra und Borneo. Auf Sumatra in den nach Osten und Süden fließenden Flusssystemen der Provinzen Jambi, Süd-Sumatra und Lampung, auf Borneo In den Flusssystemen vom West-, Zentral- und Ost-Kalimantan [5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Prachtschmerle ist ein auch gegenüber anderen Arten friedlicher, auch tagsüber aktiver Schwarmfisch. Sie kann knackende Lauted von sich geben. Im Freiland wird zu Beginn der Regenzeit in rasch fließenden Quellbächen gelaicht. Die Jungfische wachsen später im Unterlauf oder im Mündungsgebiet der Flüsse auf [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2019 wurde die Prachtschmerle 2020 als "nicht-gefährdet" (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Regional ist die Art zwar unter Druck wegen Fangs für den Zierfischhandel und Umweltzerstörung durch die Errichtung von Ölpalmen-Plantagen, aber insgesamt ist sie noch sicher [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Prachtschmerle hat eine untergeordnete Bedeutung für die Fischerei, ist aber ein sehr beliebter und weltweit gehandelter Aquarienfisch [2]. Angebote liegen in Deutschland bei etwa 7-25 €, je nach Größe (Online-Inserate 2022).

Haltung

Haltung in der Regel in Gesellschaftsaquarien vergesellschaftet z.B. mit anderen Schmerlen, Barben, Bärblingen, Fadenfischen, Guramis, Glaswelsen, Fiederbartwelsen oder Buntbarschen.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 100 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen: In Deutschland gibt das Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Süßwasserfischen, welches die Art als aggressiv bezeichnet, für die Haltung einer Gruppe von mindestens 5 Tieren eine Beckenkantenlänge von 150 cm vor. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung ebenfalls 150 cm. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1852 vom niederländischen Ichthyologen Pieter BLEEKER al "Cobitis macracanthus" beschrieben. Sie kam später in die Gattung Botia und bildet seit 2004 die monotypische Gattung Chromobotia [2].

Literatur und Internetquellen

  1. FISCH-LEXIKON
  2. FISH BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
  5. SERIOUSLY FISH
  6. DANIELS, A. 2020.Chromobotia macracanthus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T89807166A89807177. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-2.RLTS.T89807166A89807177.en . Downloaded on 19 December 2020.

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Gelesen 11153 mal Letzte Änderung am Sonntag, 03 September 2023 08:30
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx