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Halb- und Glanzgänse, Dampfschiffenten

Paradieskasarka

1.0 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand 1.0 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand
© Jirka Schmidt, Riesa

Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand
© Jirka Schmidt, Riesa

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Halbgänse (Tadornini)

D LC 650

Paradieskasarka

Tadorna variegata • The Paradise Shelduck • Le tadorne de paradis

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0.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Vogelpark Niendorf, Timmendorfer Strand © Jirka Schmidt, Riesa

 

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Approximative Verbreitung der Paradieskasarka (Tadorna variegata)

 

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1.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Zoo Augsburg © P. Bretschneider, Zoo Augsburg

 

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0.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) brütend im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

 

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0.1 Paradieskasarka (Tadorna variegata) im Abel Tasman-Nationalpark, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Paradieskasarka-Paar (Tadorna variegata) im Abel Tasman-Nationalpark, Neuseeland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Die in ihrer Heimat Neuseeland nicht gefährdete, sondern gar zum Kulturfolger gewordene Paradieskasarka ist wegen ihres auffälligen Geschlechtsdichromatismus interessant, wird aber in europäischen Zoos nicht häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Paradieskasarka erreicht eine Gesamtlänge von 63-71 cm und ein Gewicht von 1'060-2'000 g. Sie zeigt einen auffälligen Geschlechtsdichromatismus. Die Ganter sind bis auf die weißen Flügeldecken fast einfarbig schwarz, die Weibchen haben einen weißen Kopf und ein braunes Körpergefieder mit feiner grauer Wellung [2; 3; 4].

Verbreitung

Neuseeland, einschließlich Stewart-Insel [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Paradieskasarka besiedelt im Inland Feuchtgebiete und offenes Grasland in Wassernähe, ferner kommt sie an der Meeresküste, insbesondere in der Gezeitenzone vor. Die Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern und zarten Kräutern. Gebrütet wird einzelpaarweise, bevorzugt in Baumhöhlen. Die Gelege bestehen aus 8-10 (5-15) hell cremefarbenen, 63-72 x 46-52 mm großen Eiern, die während 30-33 Tagen allein von der Gans ausgebrütet werden. Die Gössel werden von beiden Eltern geführt und werden vermutlich mit 7-10 Wochen flügge [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Mit einem stabilen Weltbestand von über 150-180'000 Individuen, deren Lebensraum durch die Ausdehnung der Viehwirtschaft erweitert wurde, gilt die Art nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Paradieskasarka wird als Sport bejagt und wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1].

Haltung

Im Gehege ist die Art gegenüber anderen Wasservögeln deutlich verträglicher als die Rostgans und kann auch gemeinsam mit kleinen Entenarten gehalten werden. Bezüglich der Fortpflanzungsperiode haben sich bei uns die Paradieskasarkas auf das europäische Jahr eingestellt, d.h. sie beginnen mit der Eiablage im März / April [4].

Haltung in europäischen Zoos: In europäischen Zoos werden Paradieskasarkas seit über hundert Jahren gehalten. Der Berliner Zoo erhielt welche 1869 und konnte 1971 die deutsche Erstzucht verzeichen. In London war die Art bereits 1865 nachgezogen worden. Heute (2023) wird die Paradieskasarka in rund zwei Dutzend Zoos gezeigt, von denen sich über ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Rostgänse. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Paradieskasarka wurde 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" als "Anas variegata" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch. Zeitweilig wurde sie zusammen mit anderen Arten in eine Gattung Casarca gestellt. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tadorna wurde 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Tadorna variegata. The IUCN Red List of Threatened Species 2016:e.T22680015A92839025. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680015A92839025.en. Downloaded on 11 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)
Gelesen 22011 mal Letzte Änderung am Freitag, 05 April 2024 09:00