Ibisse und Löffler

Rosalöffler

Rosalöffler (Platalea ajaja) im Papiliorama Kerzers Rosalöffler (Platalea ajaja) im Papiliorama Kerzers
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Stelzvögel (Ciconiiformes)
Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae)
Unterfamilie: Löffler (Plataleinae)

D LC 650

Rosalöffler

Platalea ajaja • The Roseate Spoonbill • La spatule rosée

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Subadulter Rosalöffler (Platalea ajaja) im Zoo Landau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Rosalöfflers (Platalea ajaja)

 

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Rosalöffler (Platalea ajaja) im Fort Lauderdale Flamingo Gardens © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rosalöffler (Platalea ajaja) im Zoo La Bourbansais, Pleugueuneuc © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rosalöffler (Platalea ajaja) im Fort Worth Zoo, Texas © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rosalöffler (Platalea ajaja) im Zoo La Bourbansais, Pleugueuneuc © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rosalöffler (Platalea ajaja), Nestling im Zoo Dvůr Králové nad Labem © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Junge Rosalöffler (Platalea ajaja) im Zoo Dortmund © Sill

 

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Der Rosalöffler ist eine gute Botschafterart - Briefmarken aus Kuba und den USA

 

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Der Rosalöffler ist in seinem weitläufigen Ursprungsgebiet nicht gefährdet. Aufgrund seiner Färbung ist er aber eine attraktive Art, die vom Publikum beachtet wird und daher, etwa im Verbund mit Roten Ibissen und Reihern, als Botschafter für den Schutz von Feuchtgebieten in Mittel- und Südamerika sowie der Karibik dienen kann. Er wird in europäischen Zoos mit mittlerer Häufigkeit gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Rosalöffler erreicht eine Gesamtlänge von 68-87 cm und ein Gewicht bis 1.4 kg. Erwachsene Rosalöffler haben einen unbefiederten Kopf mit schwarzem Nackenband, dessen Haut sich während der Balz teilweise ins Gelb-Orange verfärbt und ein an Flügel und Brust rosafarbenes Gefieder. Bei den Jungvögeln ist der Kopf noch befiedert und das Gefieder ist am ganzen Körper weiß [2; 3].

Verbreitung

Südliches Nordamerika, Mittel- und Südamerika : Antigua und Barbuda, Argentinien, Aruba, Bahamas, Barbados, Belize, Bolivien, Brasilien, Cayman Islands, Chile, Costa Rica,, Dominica, Dominikanische Republik, Ekuador, El Salvador, Französisch-Guyana, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Kolumbien, , Kuba, Martinique, Mexiko, Montserrat, Nikaragua, Panama, Paraguay, Peru, Puerto Rico, St. Kitts und Nevis, Saint Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Surinam, Trinidad und Tobago, Turks und Caicos Inseln, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten. Irrgäste in weiteren südamerikanischen und karibischen Staaten [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rosalöffler ist ein Standvogel oder Kurzstreckenzieher. Die meisten der in Texas und Louisiana brütenden Vögel ziehen im Herbst nach Mexiko, diejenigen aus Florida zum Teil nach Kuba. Er ernährt sich von kleinen Fischen, wie Moskitofischen (Gambusia) oder anderen Zahnkärpflingen (Cyprinodon, Fundulus), Garnelen (Palaemonetes, Penaeus), Mollusken, Wasserkäfern und anderen Insekten. Die Fortpflanzungsperiode ist regional unterschiedlich: Hauptbrutzeit ist in Florida im November, in Texas im April, in Costa Rica wird während der Regenzeit ab Oktober-Dezember bis zum Einsetzen der Trockenzeit gebrütet. Er nistet überwiegend in der Mangrovenzone, meist in gemischten Kolonien mit Reihern, Störchen, Ibissen und Kormoranen. Das Gelege besteht aus 2-3 (1-5) Eiern, die während 22 Tagen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert rund 42 Tage. Der Aufzuchterfolg liegt (in Texas) bei 1.5 Jungvögeln pro Nest und Jahr. Die Geschlechtsreife wird mit frühestens 3 Jahren erreicht [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Der Rosalöffler gehört nicht zu den gefährdeten Tierarten (Rote Liste: LEAST CONCERN), da er ein sehr großes Verbreitungsgebiet und eine große Gesamtpopulation hat und die Bestände stabil sind [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Rosalöffler werden für den internationalen Tierhandel gefangen [1].

Haltung

Im Zoo werden Rosalöffler in der Regel in Gruppen in mittelgroßen oder großen Volieren oder in Tropenhallen gehalten. Sie können problemlos mit anderen Vögeln, wie Reihern, Gänsen, Enten, Möwen, Watvögeln oder Kormoranen vergesellschaftet werden [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 Zoos gehalten, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Löffler.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) schreibt für bis zu 12 Löffler eine Voliere mit 40 m² Fläche und 160 m³ Volumen mit Wasserbecken und Aufbaummöglichkeiten vor. Für jeden weiteren adulten Vogel ist die Fläche um 2 m² zu vergrößern. Für nicht winterharte Vögel muss ein Innenraum mit einer Grundfläche von 0.5 m² pro Vogel vorhanden sein. Die Vorgängerverordnung hatte für 6 Vögel eine Voliere von 20 m²/50 m³ und für jeden weiteren adulten Vogel 2 m² mehr gefordert. Die Erhöhung der Anforderungen erfolgte ohne Anlass und ohne Angabe von Gründen.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) sind Löffler in Gruppen zu halten. Für bis zu 6 Löffler muss die Außenvoliere eine Fläche von 20 m² bei einer Mindesthöhe von 3 m haben, für jeden weiteren Vogel 1 m² mehr; Die Voliere muss über ein Wasserbecken und Aufbaummöglichkeiten verfügen. Die Vögel sind warm zu überwintern. Die Innenanlage muss eine Fläche von 10 m² und für jedes weitere Tier 0,5 m² zusätzlich sowie eine Mindesttemperatur von 10°C aufweisen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rosalöffler wurde 1758 von Carls von LINNÉ unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Oft wird er in eine eigene Gattung Ajaja gestellt. Die Art ist monotypisch [2].

 Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Platalea ajaja. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22697574A93621961. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22697574A93621961.en . Downloaded on 11 December 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A.. & SARGATAL, J. (eds., 1992)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

 

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Gelesen 21415 mal Letzte Änderung am Samstag, 01 Juli 2023 15:36
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