Eigentliche Tauben

Rosttäubchen

Rosttäubchen (Columbina t. talpacoti) im Tierpark Chemnitz Rosttäubchen (Columbina t. talpacoti) im Tierpark Chemnitz
Tierpark Chemnitz

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Eigentliche Tauben (Columbinae)

D LC 650

Rost- oder Zimttäubchen

Columbina talpacoti • The Ruddy Ground-dove • La colombe rousse

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Rosttäubchen (Columbina talpacoti) an Ziergeflügelausstellung in Recklinghausen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Rosttäubchens (Columbina talpacoti)

 

 

 

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Rosttäubchen (Columbina talpacoti) an Ziergeflügelausstellung in Recklinghausen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Das Rost- oder Zimttäubchen ist eine nicht gefährdete Amerikanische Kleintaube mit weiter Verbreitung. Sie ist verträglich und eignet sich für den Einsatz in Tropenhallen, wird aber nur selten in europäischen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Rosttäubchen erreicht eine Gesamtlänge von 14-18 cm und ein Gewicht von 35-57 g, wobei die Täubinnen im Mittel etwas kleiner und leichter sind als die Tauber. Stirn, Scheitel und Nacken sind graublau, die Kehle ist grauweiß, die Handschwingen sind schwarzbraun, das übrige Gefieder istkastanienbraun mit schwarzen Flecken auf den Flügeldecken. Der Schnabel ist hornfarben mit dunkler Spitze, die Iris dunkelbraun, der Augenring bei den männlichen Vögeln rot, bei den weiblichen gelb. Die Füße sind hell fleischfarben [2; 3].

Verbreitung

Nord-, Mittel- und Südamerika: Argentinien, Belize, Bolivien, Bonaire, Sint Eustatius und Saba, Brasilien, Costa Rica, Ekuador, El Salvador, Französisch Guiana, Guatemala, Guyana, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nikaragua, Panama, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay; USA, Venezuela. Als Irrgast in Chile [1].

Lebensraum und Lebensweise

Das Rosttäubchen ist ein Bewohner buschreicher Savannen, von Sümpfen, Waldrändern und Galeriewäldern und kommt als Kulturfolger in Gärten und Parkanlagen. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegel bis auf 1'200 m. Die Nahrung besteht aus Sämereien, die auf dem Boden gesucht werden. Die Vögel baden gerne und können schwimmen. Das Nest wird in Bäumen oder Büschen gebaut. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die Brut dauert 14 Tage, die Nestlingszeit 13 Tage [1; 2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Rosttaube hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und zunehmende Bestände. Sie ist anpassungsfähig und relativ häufig. Sie gilt deshalb nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Das Rosttäubchen wird gebietsweise zur Fleischgewinnung gejagt und für den nationalen Heimtiermarkt gefangen [1].

Haltung

Rosttäubchen sind in der Regel gegenüber anderen Tauben verträglich [3].

Haltung in europäischen Zoos: Das Rosttäubchen wurde 1868 durch den Londoner Zoo erstmals nach Europa eingeführt, wo die Erstzucht noch im selben Jahr gelang [3]. Heute (2023) wird die Art in nur noch etwa 5 Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) schreibt für die Haltung kleiner Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 1.6 m² und einer Höhe von 1 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Das Rosttäubchen wurde 1811 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden als "Columba Talapcoti" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Columbina wurde 1825 von dem Naturwissenschaftler Johann Baptist Ritter von SPIX, der im Auftrag des Königs von Bayern Brasilien bereist hatte, eingeführt. Es werden vier Unterarten anerkannt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Geotrygon versicolor. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22690924A93294797. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22690924A93294797.en. Downloaded on 02 September 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. RAETHEL, H.-S. (1980)

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Gelesen 18771 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 13 April 2023 14:12
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx