Kakadus

Helmkakadu

Helmkakadus (Callocephalon fimbriatum) im Loro Parque, Tenerife Helmkakadus (Callocephalon fimbriatum) im Loro Parque, Tenerife
© Loro Parque

Ordnung: Papageienvögel (Psittaciformes)
Familie: Kakadus (Cacatuidae)
Unterfamilie: Graue und Weiße Kakadus (Cacatuinae)

D LC 650

Helmkakadu

Callocephalon fimbriatum • The Gang-gang Cockatoo • Le cacatoès casqué

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Helmkakadu-Paar (Callocephalon fimbriatum) im Rainbow-Jungle, Kalbarri © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung des Helmkakadus (Callocephalon fimbriatum)

 

 

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Helmkakadu-Jungvögel (Callocephalon fimbriatum) im Loro Parque, Tenerife © Matthias Reinschmidt, ehemals Loro Parque

 

 

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Helmkakadu-Hahn (Callocephalon fimbriatum) im Loro Parque, Tenerife © Jirka Schmidt, Riesa

 

 

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Helmkakadu-Hahn (Callocephalon fimbriatum) im Welt-Vogelpark Walsrode © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

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Helmkakadu-Paar (Callocephalon fimbriatum) im Welt-Vogelaprk Walsrode © Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Der in seiner Heimat nicht gefährdete, kleine Helmkakadu ist wegen seines Geschlechtsdimorphismus zoopädagogisch von Interesse. Er wird aber nur in sehr wenigen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die etwa 35 832-37) cm langen und 280 g schweren Helmkakadus haben ein dunkelgraues Federkleid. Die einzelnen Federn haben einen hellen Rand, wodurch namentlich die Körperunterseite beinahe gesperbert aussieht. Die Federhaube ist ausgefasert. Der Schnabel ist hornfarben, die Iris dunkelbraun und die Füße sind grau. Bei den Männchen sind Federhaube und Kopf rot, bei den Weibchen grau gefärbt [2; 4; 5, 7; 8].  

Verbreitung

Australien: Beschränkt aus New South Wales und marginal auf Südaustralien. Eingeführt auf Kangaroo Island [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Helmkakadus bewohnen hauptsächlich trockene Hartlaubwälder vom Tiefland bis auf eine Höhe von 2'000 m, wo Eukalyptussamen einen wichtigen Bestandteil ihrer Nahrung darstellt. Daneben fressen sie Samen von anderen Bäumen, Beeren, Nüsse, Früchte sowie Insektenlarven und -puppen. Das Gelege besteht aus 1-2 Eiern, die etwa 29-30 Tage von beiden Eltern bebrütet werden. Die Küken werden mit 7-8 Wochen flügge und werden danach noch etwa 4-6 Wochen gefüttert [1; 5].

Gefährdung und Schutz

Der Helmkakadu hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und die Bestände scheinen zuzunehmen. Da er im Allgemeinen auch eher häufig ist, wird er aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2018 nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die "Gang-gang"-Kakadus werden in Australien als Heimtiere gehalten. Von 2001-2018 wurden aus Australien nur etwas Wissenschaftsmaterial, aber keine lebenden Wildfänge ausgeführt. Im selben Zeitraum wurden weltweit 153 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert. Davon kamen 44 von den Philippinen und 38 aus Südafrika [1; 3].

Haltung

Das Höchstalter in menschlicher Obhut wird mit 27 Jahren und 7 Monaten angegeben [9].

Haltung in europäischen Zoos: Der Helmkakadu wurde bereits im 19. Jahrhundert in den Zoos von Berlin, Frankfurt und London gehalten. Er war in aber europäischen Zoos stets selten und wird auch heute nur in sehr wenigen Zoos gezeigt. Im deutschsprachigen Raum hat es seit einigen Jahren keine mehr in öffentlich zugänglichen Tierhaltungen. Für Details siehe Zootierliste. 

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels ein Käfig mit einer Grundfläche von 2 m² und einer Höhe von 1 m erforderlich, der in mindestens 80 cm Höhe aufzustellen ist, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) sind kleine Kakadus mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² Fläche und einer Höhe von 2 m sowie bei Außenhaltung einen Schutzraum von 1 m² Fläche / 2 m Höhe und einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar ist die Fläche um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Helmkakadu wurde 1803 von dem britischen Marineoffizier und Kartographen James GRANT als "Psittacus fimbriatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Callocephalon wurde von dem französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON 1837 eingeführt. Die Gattung ist monotypisch [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). 
  2. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DE GRAHL, W. (1979/82)
  5. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  6. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  7. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  8. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  9. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)

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Gelesen 15710 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 23 März 2022 17:25
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx