Tangaren, Kardinäle, Ammern, Stärlinge

Rotkopfstärling

Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Zoo Augsburg Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Zoo Augsburg
Dieter Gillesen, Augsburg

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Stärlinge (Icteridae)

D LC 650

Rotkopf-Stärling

Amblyramphus holosericeus • The Scarlet-headed Blackbird • Le carouge à tête rouge

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Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Parc zoologique de Clères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Rotkopfstärlings (Amblyramphus holosericeus)

 

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Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Parc zoologique de Clères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Rotkopfstärling (Amblyramphus holosericeus) im Parc zoologique de Clères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Der Rotkopfstärling ist in seinem Ursprungsgebiet nicht gefährdet. Er ist ein kontrastreich gefärbter, auffälliger Vogel, der sich im Prinzip gut als Botschafter für Natur- und Artenschutzprojekte eignet, der aber nur selten in europäischen Zoos gehalten wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Rotkopfstärling werden die Hähne etwa 25 cm lang und 86 g schwer, die Hennen bleiben etwa 10 % kleiner. Schnabel, Läufe und Zehen sind schwarz. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern schwarz, bis auf Kopf, Hals und Schenkel, die leuchtend rot sind [2; 3].

Verbreitung

Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Vögel besiedeln Feuchtgebiete mit hoher Vegetation, namentlich Zypergräsern (Cyperus spp.), und besuchen bisweilen umliegende Weiden oder landwirtschaftliches Kulturland. Während der Brutzeit sind die Paare ausgesprochen territorial, danach können sie sich zu Schwärmen von bis zu 100 Individuen zusammenfinden. Das Nest wird hauptsächlich von der Henne gebaut, es befindet sich etwa 1 m über dem Wasserspiegel, festgemacht an mehreren Pflanzenstengeln. Das Gelege besteht aus 3-4 Eiern, die vom Weibchen während 13-14 Tagen ausgebrütet werden, währenddem das Männchen sich in der Nähe als Wächter betätigt. Das ist insofern wichtig, als Kuhstärlinge (Molothrus sp.) als Brutschmarotzer versuchen, den Rotkopf-Stärlingen ihre "Kuckucks-"Eier unter zu jubeln. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und sind mit etwa 13 Tagen flügge [2].

Gefährdung und Schutz

Der Rotkopf-Stärling ist zwar eher selten, hat aber eine sehr weite Verbreitung und vermutlich einen stabilen bestand. Er gilt deshalb als nicht-gefährdet  (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Der Rotkopfstärling wird in den Zoos meistens freifliegend in Tropenhallen gehalten.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur sehr wenigen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Stärlinge.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Rotkopfstärling wurde 1786 vom italienischen Arzt und Naturforscher Giovanni Antonio SCOPOLI als "Xanthornus holosericeus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Amblyramphus wurde 1814 von dem englischen Zoologen und Meeresbiologen William Elford LEACH eingeführt. Gattung und Art sind monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Amblyramphus holosericeus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22724265A132029107. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22724265A132029107.en . Downloaded on 05 February 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx