Breitrachen und Schreivögel

Smaragd-Breitrachen

Smaragdbreitrachen (Calyptomena viridis) im Zoo Wuppertal Smaragdbreitrachen (Calyptomena viridis) im Zoo Wuppertal
© Zoo Wuppertal

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Zehenkoppler bzw. Schreivögel (DESMODACTYLAE bzw. TYRANNI  bzw. EURYLAIMI)
Familie: Breitrachen (Eurylaimidae)

D NT 650

Smaragdbreitrachen

Calyptomena viridis • The Green Broadbill • L'eurylaime vert

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Smaragd-Breitrachen (Calyptomena viridis), Hahn im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Approximative Verbreitung des Smaragd-Breitrachens (Calyptomena viridis)

 

 

 

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Smaragd-Breitrachen (Calyptomena viridis), Henne im Zoo Wuppertal © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Smaragd-Breitrachen (Calyptomena viridis). Illustration aus HUET, N. & PRÊTRE, J. G. (1838) Nouveau recueil de planches coloriées d'oiseaux. Gemeinfrei

 

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Als Beispiel für die Schreivögel, die einen einfacher gebauten Stimmkopf haben als die eigentlichen Singvögel, ist der in seiner Heimat potenziell gefährdete Smaragdbreitrachen von zoopädagogischem Interesse. Dank seiner auffälligen Färbung ist er auch ein guter Botschafter für den Schutz der südostasiatischen Wälder und ihrer Bewohner, wofür z.B. 2011-2013 die Südost-Asien- und 2017-2019 die "Silent Forest"-Kampagne der EAZA geworben haben. Die in Menschenobhut nur selten gezüchtete Art ist allerdings in europäischen Zoos nur ausnahmsweise zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Smaragdbreitrachen ist ein kurzschwänziger, plumper Vogel von etwa 16 (14-17) cm Gesamtlänge (Unterart C. v. siberu bis 19 cm) und einem Gewicht von 43-73 g. Er hat einen sehr kurzen Schnabel dessen Stirnfedern eine "Schnabelbürste" bilden. Die Farbe des Hahns ist hauptsächlich schillernd grün mit einem auffälligen schwarzen Fleck in der Ohrgegend, drei breiten schwarzen Streifen auf den Flügeln und schwarzen Flügelspitzen. Die Henne ist blasser grün und die schwarzen Zeichnungen fehlen oder sind nur angedeutet [2; 3].

Verbreitung

Südostasien: Vom südlichen Burma (Myanmar) und West-Thailand bis and den Südzipfel der Malaysischen Halbinsel, auf Sumatra, Borneo sowie einigen kleineren Inseln (Indonesien, Malaysia, Burma/Myanmar, Thailand). Ausgestorben in Singapur und Brunei [1].

Lebensraum und Lebensweise

Regenwälder bilden den wichtigsten Lebensraum der Vögel, die sich vor allem im Unterholz aufhalten. Es werden aber auch Sumpfwälder, Sekundärwälder und Forsten besiedelt. Die Höhenverbreitung reicht vom Tiefland bis 800 m, stellenweise bis 1'700 m. Die Erwachsenen ernähren sich zur Hauptsache von Früchten, in geringerem Umfang von Wirbellosen. Das Nest wird von der Henne gebaut, die auch alleine brütet. Das Gelege besteht aus 2 (1-3) Eiern, die während 17 Tagen ausgebrütet werden. Die Küken werden mit großen Mengen Termiten und anderen Insekten gefüttert. Die Nestlingszeit dauert 22-23 Tage [1; 2, 3].

Gefährdung und Schutz

Obwohl der Smaragdbreitrachen in vielen Gebieten seines Verbreitungsgebiets noch häufig ist, wird er seit 2004 als potenziell gefährdet betrachtet, da er sehr sensibel auf Lebensraumveränderung und -verlust reagiert, was zu einem negativen Bestandstrend im ganzen Artareal geführt hat (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Smaragdbreitrachen werden in gut bepflanzten Tropenvitrinen oder Tropenhallen gehalten, während des Sommers ist auch eine Haltung in Außenvolieren möglich. Zur Brutzeit sind die Paare aggressiv gegen Artgenossen, tolerieren aber andere Vögel [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Die Zucht von Smaragdbreitrachen ist in Walsrode und Wuppertal gelungen [3].

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Breitrachen.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Smaragdbreitrachen wurde 1822 von dem englischen Forscher und Staatsmann Sir Thomas Stamford Bingley RAFFLES, der die Stadt Singapur gegründet hatte, unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden drei Unterarten anerkannt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Calyptomena viridis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22698750A93702062. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22698750A93702062.en . Downloaded on 09 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)

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Gelesen 18058 mal Letzte Änderung am Sonntag, 27 März 2022 07:48
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx