Warane

Smaragdwaran

Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Breslauer Zoo Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Breslauer Zoo
Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D LC 650

EEPSmaragdwaran

Varanus (Euprepiosaurus) prasinus • The Emerald Monitor • Le varan émeraude

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Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Zoo Wuppertal © Zoo Wuppertal

 

 

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Approximative Verbreitung des Smaragdwarans (Varanus prasinus)

 

 

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Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Zoo Dresden © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Breslauer Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Breslauer Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Smaragdwaran (Varanus prasinus) im Kölner Zoo © Thomas Ziegler, Kölner Zoo

 

 

 

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Der Smaragdwaran ist ein meist smaragdgrün gefärbter, kleiner, sehr schlanker Baumwaran mit langem Greifschwanz. Als hauptsächlich auf Neuguinea vorkommende Art ist er leichter verfügbar als australische Kleinwarane und deshalb recht oft in europäischen Zoos zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Smaragdwaran wird bis 75 cm lang, wovon gegen 30 cm auf Kopf und Rumpf entfallen. In der Körpermitte hat er 75-90 Schuppenreihen. Der Kopf ist relativ kurz und hoch. Die rundlichen Nasenlöcher liegen näher bei der Nasenspitze als beim Auge. Der Schwanz ist mehr als anderthalbmal so lang wie Kopf und Rumpf. Er hat keinen Kamm und ist im Querschnitt rund, nur gegen das Ende seitlich komprimiert. Die Schwanzschuppen sind gekielt. Die Grundfarbe von Körperoberseite und dem seitlich stark komprimierten Schwanz ist variabel, schwarz, braun, blass oder leuchtend smaragdgrün mit schmalen Querbändern aus Augenflecken. Die Unterseite ist weißlich gelb oder blassgrün [1; 3].

Verbreitung

Australasien: Australien (ein paar Inseln in der Torres-Strasse, südlich bis Moa Island), Indonesien (West-Papua), Papua-Neuguinea [8; 9; 10].

Lebensraum und Lebensweise

Der Smaragdwaran ist ein Waldbewohner, der in Regenwäldern und auf Plantagen vorkommt. Diese Art ist so gut ans Baumleben angepasst, dass sie fast nie am Boden zu sehen ist. Die Tiere haben einen langen Greifschwanz, der sie beim Klettern unterstützt. Die grüne Färbung mit der feinen, schwarzen Zeichnung sorgt für eine ausgezeichnete Tarnung zwischen den Blättern. Das Gelege besteht aus zwei bis fünf Eiern. Smaragdwarane ernähren sich hauptsächlich von Insekten und kleinen Wirbeltieren [6].

Gefährdung und Schutz

Der Smaragdwaran wurde 2016, überprüft und bestätigt 2017, aufgrund seiner weiten Verbreitung und seiner Fähigkeit, unterschiedliche Lebensräume zu nutzen als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [8].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art ist als Terrarientier auch von Privathaltern gesucht. Indonesien registrierte von 1976-2015 die Ausfuhr von 6'970, größtenteils als Nachzuchten deklarierten, lebenden Tieren. Die Ausfuhr von Wissenschaftsmaterial und lebenden Tieren aus Papua-Neuguinea und anderen Ländern ist unbedeutend und liegt, Wiederausfuhren nicht mitgerechnet, bei etwa 10 Tieren pro Jahr [2].

Haltung

Es wird paarweise Haltung in einem Urwaldterrarium mit der Möglichkeit zu zeitweiliger Trennung empfohlen. Das Terrarium soll nicht nur eine möglichst große Grundfläche, sondern auch eine entsprechende Höhe aufweisen. Zur Vergrößerung des Aktionsraums sollten die Rück- und Seitenwände mit Korkrinde verkleidet werden. Zur Einrichtung gehören Äste mit rauer Rinde, Korkröhren, Rindenstücke, ein oder mehrere Eiablageboxen sowie eine dichte Bepflanzung. Als Bodengrund sollte ein Feuchtigkeit speicherndes Substrat gewählt werden, wie z.B.  eine Mischung aus Erde und Rindenmulch oder aus Sand und Torf. Die Raumtemperatur sollte tagsüber 25-30ºC mit lokaler Strahlungswärme bis 35ºC, nachts etwa 20-24ºC betragen [3; 4; 5].

Haltung in europäischen Zoos: Der Smaragdwaran wird in 40-50 Einrichtungen gehalten, darunter sind relativ wenige im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Das Europäische Zuchtbuch (ESB, seit 2004) wird am Aquazoo Düsseldorf geführt.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit und 4x so hoch sein sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Alternativ kann die Grundfläche das 4x2-fache und die Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

1839 beschrieb der für das Naturkundemuseum Leiden tätige Thüringer Zoologe Hermann SCHLEGEL die Art als "Monitor prasinus". Eine bereits 1831 vergebene Bezeichnung "Monitor viridis" war nicht anerkannt worden, weil die Terra typica fehlte. 1856 kam die Art in die Gattung Varanus [9]. Sie wurde zeitweilig in die Untergattung Odatria gestellt [7] und gilt heute als Vertreter der Untergattung Euprepiosaurus [11.

Literatur und Internetquellen

  1. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  4. EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
  5. NIETZKE, G. (1969)
  6. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)
  7. ROTTER, J. (1963)
  8. SHEA, G., ALLISON, A., PARKER, F. & TALLOWIN, O. (2018). Varanus prasinus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T42485751A101752115. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T42485751A101752115.en. Accessed on 07 August 2023.
  9. THE REPTILE DATA BASE
  10. WILSON, S. & SWAN, G. (2013)
  11. ZIEGLER, T., SCHMITZ, A., KOCH, A. BÖHME, W. (2007)

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Gelesen 20442 mal Letzte Änderung am Montag, 07 August 2023 15:08
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx