Warane

Sepik-Waran

Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig
Zoo Leipzig

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D LC 650

Sepik-Waran

Varanus (Euprepiosaurus) jobiensis • The Peach-throated Monitor • Le varan du Sépik

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Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Sepikwarans (Varanus jobiensis)

 

 

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Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Sepikwaran (Varanus jobiensis) im Zoo Leipzig © Wolfgang Dreier, Berlin

 

 

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Der Sepikwaran ist eine eher kleinerer, schlanker, attraktiv gefärbter Waran. Die baumbewohnende und wasserliebende Art gilt nicht als gefährdet und wird in europäischen Zoos nur selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Sepik-Waran wird bis 120 cm lang, wovon Kopf und Rumpf rund 45, der Schwanz rund 75 cm einnehmen. In der Körpermitte hat er 183-191 Schuppenreihen. Der Kopf ist lang, die Schnauze spitz zulaufend. Die rundlichen Nasenlöcher liegen näher bei der Nasenspitze als beim Auge. Die Oberseite von Rumpf und Extremitäten sind dunkelgrau mit zahlreichen gelben Tupfen. Die Unterseite ist gelblich. Der Schwanz ist hochoval und hat oben einen niederen Kamm [1; 5].

Verbreitung

Australasien: Neuguinea und vorgelagerte Inseln, sowohl im indonesischen West-Papua als auch in Papua-Neuguinea [7].

Lebensraum und Lebensweise

Der Sepikwaran ist tagaktiv. Er lebt in feuchten Wäldern des Tieflandes und der Hügelzone mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 25-30ºC. Er indicus, Mangroven meiden. Er frisst Wirbellose und auch kleinere Wirbeltiere, einschließlich Frösche und Fische. Die Eier werden im Boden vergraben [1; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Dieser Waran hat ein relativ großes Verbreitungsgebiet und scheint nicht unmittelbar gefährdet zu sein. Falls die Abholzung der Tiefland-Regenwälder aber zu einer markanten Verkleinerung seines Verbreitungsgebiets führen sollten, müsste die Gefährdungskategorie neu beurteilt werden. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt [7].

Bedeutung für den Menschen

Die Art hat eine gewisse Bedeutung als Terrarientier. Das Ursprungsland Indonesien genehmigte von 1987-2015 die Ausfuhr von 10'847 lebenden Tieren, wobei die effektiven Exporte geringer gewesen sein dürften. Aus Papua-Neuguinea wurde nebst etwas Wissenschaftsmaterial und sonstigen nicht-lebenden Exemplaren 1985 nur ein Tier ausgeführt.  Außerhalb der Ursprungsländer beschränkte sich der internationale Handel in den letzten Jahren auf die Wiederausfuhr von aus Indonesien stammenden Tieren [2].

Haltung

Es wird empfohlen, Sepikwaranen ein Wasserbecken zur Verfügung zu stellen und, weil die Tiere sehr scheu sind, für ausreichend Versteckmöglichkeiten, wie hohle Baumstämme und Wurzeln zu sorgen. Als Bodengrund kommen Sand, Rindenmulch oder ein Lauberde-Torfgemisch in Frage. Die Temperatur sollte tagsüber bei 28-32°C, nachts bei 22-24°C liegen. Lokal Strahlungswärme bis 38°C [3; 5].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art ist nur in wenigen Zoos zu sehen. Für Details siehe Zootierliste.

Dem Zoo Leipzig gelang im Jahr 2001 die Welterstzucht [6].

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit und 4x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Alternativ kann die Grundflache das 4x2-fache und die Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2022) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x2-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Sepik-Waran gehört zu den Pazifikwaranen der Varanus indicus-Verwandtschaft und wurde ursprünglich, d.h. 1932, vom Berliner Zoologen Christoph Gustav Ernst AHL als eine Unterart von diesem beschrieben. 1991 wurde ihr Artstatus zugesprochen und erkannt, dass der von MERTENS (1951) beschriebene Varanus karlschmidti mit ihr identisch ist [3; 8].

Literatur und Internetquellen

  1. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  4. EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
  5. HORN, H.-G. (1977)
  6. SCHÜRER, U. (2012)
  7. SHEA, G., ALLISON, A. & TALLOWIN, O. (2016). Varanus jobiensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T178029A21647160. http://www.iucnredlist.org/details/178029/0. Downloaded on 10 July 2017.
  8. THE REPTILE DATA BASE

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Gelesen 20816 mal Letzte Änderung am Montag, 07 August 2023 07:18
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx