Leguane

Kleiner Madagaskar-Baumleguan

Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) in der Wilhelma Stuttgart Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) in der Wilhelma Stuttgart
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Familie: Glattkopfleguane (Opluridae)

D LC 650

Kleiner Madagaskar-Baumleguan

Oplurus cyclurus • The Merrem's Madagascar Swift • Le faux fouette-queue arboricole

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Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Approximative Verbreitung des Kleinen Madagaskar-Baumleguans (Oplurus cyclurus)

 

 

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Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Kleiner Madagaskar-Baumleguan (Oplurus cyclurus) im Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve, Madagaskar © Olivier Lejade, Veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

 

 

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Der auch Stachelschwanzleguan genannte Kleine Madagaskar-Baumleguan ist in seiner Heimat nicht gefährdet. Er wird in europäischen Zoos nur selten gezeigt, obwohl er als altweltlicher Vertreter der ansonsten auf Amerika beschränkten Familie der Leguane Stoff für den Zooschul-Unterricht böte.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Kleine Madagaskar-Baumleguan erreicht eine Gesamtlänge bis zu 25 cm, wovon 16 cm auf Kopf-Rumpf entfallen. Er hat einen kleinen Nackenkamm, der Schwanz ist mit Wirteln großer Stachelschuppen bedeckt, die nicht durch Reihen kleinerer Schuppen voneinander getrennt sind. Auf dem Nacken befindet sich ein schmales, schwarzes, meist weißgesäumtes Band, Bänder auf dem Rücken sind angedeutet, wenn überhaupt, ansonsten ist dieser braungrau mit weißen Tupfen [1; 2].

Verbreitung

Süd- und West-Madagaskar. Eine isolierte Population, die möglicherweise zu dieser Art gehört, wurde 1989 in Nord-Madagaskar gefunden, wo sie mit Pachypodien und Aloen bestandene offene Flächen im Ampijeroas-Waldschutzgebiet besiedelte [4; 6].

Lebensraum und Lebensweise

Der kleine Madagaskar-Baumleguan besiedelt Trockengebiete mit saisonal kahlen Bäumen und Dornbuschvegetation. Er ernährt sich überwiegend von Insekten. Die bis zu 8 Eier pro Gelege werden in tiefen, selbst gegrabenen Höhlen an warmen, leicht feuchten, sandigen Stellen vergraben. Bei 26 - 28°C schlüpfen die ca. 5 cm großen Jungtiere nach 69 - 75 Tagen [1; 3; 6].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weit verbreitet und hat einen großen Bestand. Sie wurde 2011 als nicht-gefährdet beurteilt [6].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im Heimtierhandel und wird in den USA für 30-40 USD, in Europa für z.B. 55 € angeboten [Online-Inserate 2017].

Haltung

Für die Haltung eines Paars Kleiner Madagaskar-Baumleguane wird ein Trocken- oder Halbfeuchtterrarium von mindestens 100x50x80 cm (LxBxH) empfohlen, in einem größeren Behälter können gut kleinere Gruppen von einem Männchen und 2-4 Weibchen gepflegt werden. Die Lufttemperatur sollte zwischen 25-28°C liegen, lokal bis 40°C erreichen und nachts auf 18-23°C abgesenkt werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber 60-70% betragen [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 Institutionen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang, 4x so breit und 4x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Kleine Madagaskar-Baumleguan war 1820 von dem aus Bremen stammenden, an der Universität Marburg tätigen Zoologen Blasius MERREM als "Uromastyx cyclurus" beschrieben worden. Die französischen Zoologen DUMÉRIL & BIBRON stellten ihn 1837 in ihrer "Erpétologie Générale ou Histoire Naturelle Complete des Reptiles" in die Gattung Oplurus. Die Art ist monotypisch  [5].

Literatur und Internetquellen

  1. GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
  2. MEIRI, S. (2008)
  3. PETER HOCH TIERSTECKBRIEFE
  4. PRESTON-MAFHAM, K. (1991)
  5. THE REPTILE DATA BASE
  6. VENCES, M. (2011). Oplurus cyclurus. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T172831A6926304. http://www.iucnredlist.org/details/172831/0. Downloaded on 02 September 2017.

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Gelesen 13369 mal Letzte Änderung am Samstag, 19 August 2023 09:43
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx