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STAGL, W. (1999)

Probleme mit neu auftauchenden Wirbeltieren.

Forstschutz Aktuell Nr. 23/24.
Bibliothek des Bundesamts und Forschungszentrums für Wald.

Einleitung:

Lebewesen haben immer die Tendenz, ihren Lebensraum auszuweiten. Gewöhnlich wird durch den Geburtenüberschuß der Lebensraum überbeansprucht und jüngere, wie sozial schwächere Tiere, suchen gezwungenermaßen neue Lebensmöglichkeiten, zumeist in weniger geeigneten Gebieten. Aufgrund der dort herrschenden ungünstigeren Umstände sind Lebenserwartung und Vermehrungsrate entsprechend geringer; solche Randgebiete funktionieren daher als Reservoir und Bereiche verstärkter Selektion für die übrige Population.

Diese Situation trifft im großen und ganzen für die Siedlungsgebiete unserer heimischen Wildtiere zu. Anders verhält es sich mit der Wiederbesiedlung ehemaliger Lebensräume (die sich seither sicher wesentlich geändert haben), der Neubesiedlung bisher von einer Art nicht genutzter Gebiete oder gar mit der Eroberung neuer Lebensräume durch Exoten. Das bedeutet für die dort vorhandene Lebensgemeinschaft nicht selten eine massive Umstellung und für den Gesetzgeber in vielen Fällen Orientierungs- und Ratlosigkeit.

 

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Gelesen 11717 mal Letzte Änderung am Montag, 25 Juni 2018 07:43