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NIEVERGELT, B. (2003)

Der Alpensteinbock.

Biologie einhemischer Wildtiere 1/3a.

Hrsg.: Wildtier Schweiz, Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.

Auszug:

Steinböcke gehören zu den imposanten Tiergestalten unserer Alpen. Perfekte „Outdoor-Qualitäten“ im Dauerwohnraum Hochgebirge samt Widerstandskraft, selbst in der Härte von Winterstürmen, sind für den Beobachter schon in der blossen äusseren Erscheinung dieser Berggänger fühlbar. Der Selektionsprozess im Gebirgsmilieu hat überzeugende Arbeit geleistet: Staunend sehen wir zu, wie die zuweilen etwas plump wirkenden Steinböcke elegant, ruhig oder gar übermütig auch die exponiertesten Geländepassagen meistern und zentimetergenau von Fels zu Fels springen. Achtung und Respekt vor diesem Tier stellt sich ein, und man versteht es, wenn frühere Generationen im Körper dieser Tiere geheime Heilkräfte vermuteten. Der Steinbock hat in der alpinen Natur- und auch Kulturgeschichte eine bedeutende Rolle gespielt. In der Tat handelt es sich hier um ein faszinierendes Tier, das sich mitsamt seinem Lebensraum nicht als blosse Sache betrachten lässte. Und dennoch: Im Alpenraum hat sich die menschliche Bevölkerung trotz knapper Ressourcen, Existenznöten und Folgen von Krisen zwischen dem 16. Und 20 Jahrhundert verdreifacht – und hat dabei den Steinbock, trotz hoher Wertschätzung, beinahe verloren.

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