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NIELITZ, U. (2006)

Die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) – ein Neubürger im Landkreis Aschersleben-Staßfurt.

halophila, Mitt.-Bl. FG Faun. u. Ökol. Staßfurt, 49: 8-9. ISSN 1438-0781

Text (Auszug):

Betrachtet man die Vogelwelt Mitteleuropas in den letzten Jahrzehnten, so haben sich eine Vielzahl von Neubürgern  hier  angesiedelt. In der Regel handelt es sich dabei um entflogene Tiere, die bei günstigen Umständen zur Fortpflanzung schreiten. In Stuttgart brüten seit Jahren Papageien, in Köln treffen sich 1000 Halsbandsittiche abends am Schlafplatz. Einige  Arten  finden  so günstige Bedingungen, dass einer  räumlichen Ausbreitung nichts im Wege steht. Dies trifft zum Beispiel auf die amerikanische  Schwarzkopfruderente und auf die Nilgans zu. Beide Arten hatten zuerst freifliegende, reproduzierende Populationen in Großbritannien. Es folgte eine Besiedelung des westeuropäischen Festlandes.

Rasant verlief die Ausbreitung der Nilgans in Deutschland. In den Siebziger Jahren noch auf Holland beschränkt, brüteten ab  1986  die  ersten  Paare  in  NRW. Ab  1992 wurden Niedersachsen und Schleswig-Holstein besiedelt. Im Jahr 2000 gelang bei  Merseburg offenbar der erste  Brutnachweis im Zuge der Ausbreitung in Sachsen Anhalt. In  unserem Landkreis gelangen die ersten  Beobachtungen eines Einzeltieres im Frühjahr 1998 im Bereich der Athenslebener Teiche. Im August 2001 beobachtete S. HERRMANN  am Concordiasee ein ad. Exemplar mit 8 Juv., die offenbar hier erbrütet wurden. Hierbei handelt es sich um den 1. Brutnachweis in unserem Landkreis.

 

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