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MOHR, E. (1957)

Sirenen oder Seekühe. 

61 Seiten, 70 s/w Abbildungen.
Die Neue Brehm-Bücherei, Heft 197
A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt.
Nachdruck durch Christ Media Natur, Minden.

Verlagstext: 

Wem jemals eine gefangene Seekuh, eine Sirene, ein Salatblatt aus der Hand genommen hat und der sah, wie dieses Tier es friedsam in sich hineingekaut hat, der fragt sich vergebens, wie man solch harm- und wehrlosem Tier die von Homer überlieferten männermordenden Lebensgewohnheiten andichten konnte. Aber man hat es getan und man wurde seine Fabelgeschichten um so leichter los, als man damals wie heute wenig von Sirenen wußte, die nur oder fast nur den Fischern und Schiffern in der Heimat der Seekühe vertraut waren, da die Tiergärten selbst heute kaum diese seltsamen Gestalten zur Schau stellen können. Homers Sirenen gehören ins Reich der Sage, genauso wie deren verführerischer Gesang. Die wirklichen Sirenen gehören zu den zoologisch interessantesten Säugetieren der tropischen Meere, ebenso wie ihr riesenhafter Vetter aus dem arktischen Stillen Ozean, den menschliche Habgier schon wenige Jahre nach der Entdeckung bis auf das letzte Stück ausgerottet hat, und von dem nur einige verstreute Skelett- und Hautreste übrig blieben.

Gelesen 17099 mal Letzte Änderung am Sonntag, 24 Juni 2018 21:33
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx