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FRITZ, J. (2004)

The Scharnstein Project: Establishing a migration tradition with handraised Waldrapp Ibises.

WAZA Magazine Nr. 5: 16-19.

Zusammenfassung:

Waldrappe sind Zugvögel. Jungvögel zeigen eine Zugunruhe etwa 1,5 Monate nach Erlangung der Flugfähigkeit. Die Zugroute und das Zugziel wird als Tradi tion durch einmaliges Fliegen in Begleitung der Eltern erlernt. Jungvögel fl iegen gegebenenfalls auch ohne ihre Eltern los und legen dabei beträchtliche Strecken zurück. Sie haben dabei aber keine entsprechende Richtungspräferenz und kommen in den meisten Fällen um. Die Gründung neuer Zugtraditionen ist daher ein vorrangiges Problem im Rahmen von Wiederansiedlungen. Unser Projekt hat die experimentelle Gründung einer hand aufge zo ge nen Waldrappgruppe zum Ziel, der mit Hilfe von Ultraleicht-Flugzeugen der Weg in ein entsprechendes Wintergebiet gezeigt wird. Die ersten beiden Jahre des Projektes sind erfolgreich verlaufen. Bereits 2003 konnten wir einen Teil der Zugstrecke in ein mittelitalienisches Wintergebiet zurücklegen. Im heurigen Jahr soll mit einer Gruppe von 11 Vögeln die gesamte Strecke erstmals geflogen werden. Die Vögel werden den Winter über weiter betreut und sollen im Frühjahr den Weg ins Sommergebiet selbständig finden. Gelingt das Projekt, sind die methodischen Grundlagen für eine Wiederansiedlung dieses Vogels in Europa und in anderen Bereichen des ursprünglichen Verbreitungsgebietes gegeben. Unser Projekt hat durch verschiedene Filmproduktionen in zwischen einen hohen Bekanntheitsgrad. Die resultierende Popularität ist eine wesentliche Vorarbeit für die potentielle Wiederansiedlung dieser Art in Europa.

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© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx