Fruchttauben

Rosenhals-Fruchttaube

Rosenhals-Fruchttaube (Ptilinopus porphyreus) im Weltvogelpark Walsrode Rosenhals-Fruchttaube (Ptilinopus porphyreus) im Weltvogelpark Walsrode
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Fruchttauben (Treroninae)

D LC 650

Rosenhals-Fruchttaube

Ptilinopus porphyreus • The Pink-headed Fruit Dove • Le ptilope porphyre

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Rosenhals-Fruchttaube (Ptilinopus porphyreus) im Zoo Augsburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Approximative Verbreitung der Rosenhals-Fruchttaube (Ptilinopus porphyreus)

 

 

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Rosenhals-Fruchttaube (Ptilinopus porphyreus) im Weltvogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Rosenhals-Fruchttaube ist eine mittelgroße Art der Gattung Ptilinopus. Sie ist selbst nicht gefährdet, kann aber wegen der auffälligen Färbung der männlichen Vögel durchaus als Botschafterart für Natur- und Artenschutz in der indonesischen Inselwelt dienen. Allerdings wird sie zurzeit nicht häufig in Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Rosenhals-Fruchttaube erreicht eine Gesamtlänge von etwa 29 cm. Der Tauber hat einen rosa Kopf, Hals und Nacken. Auf der Brust befinden sich ein weißes und ein schwarzes Band. Der Bauch ist grau, das übrige Gefieder grün. Die Täubin ist ähnlich gefärbt aber in allen Farben etwas blasser [3; 4; 5; 6].

Verbreitung

Südostasien: Indonesien (im südlichen Teil von Sumatra, auf Java und Bali) [2].

Lebensraum und Lebensweise

Die Rosenhals-Fruchttaube kommt heute hauptsächlich in Höhenlagen von 1'400-2'200 m vor, wo sie Eichen-Lorbeerwälder und Gebirgsheiden besiedelt. Zur Ernährung im Freiland gibt es keine Angaben. Genistet wird in Bäumen etwa 5-6 m über dem Boden. Je nach Quelle wird nur ein Ei oder es werden 2-3 gelegt. Der Jungvogel schlüpft nach 20 Tagen und bleibt 16 Tage im Nest, ist aber dann noch nicht flugfähig und wird von beiden Eltern gehudert und gefüttert [3; 5].

Gefährdung und Schutz

Der größte Teil des tropischen Waldes in tiefen Lagen (< 1'000 m.ü.M.) auf Sumatra, Java und Bali wurde durch ein Mosaik von Städten und Anbauflächen ersetzt. Die restlichen Waldflächen konzentrieren sich heute auf die höheren Gebiete, meist an den Hängen der vielen Vulkane. Folglich sind auch die Verbreitungsgebiete der Arten, die in diesen Wäldern leben, geschrumpft und fragmentiert. So erging es auch der Rosenhals-Fruchttaube. In geeignetem Lebensraum kann sie allerdings lokal relativ häufig vorkommen. Trotz gesamthaft rückläufigem Bestand wird die Art daher noch nicht als gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1; 2].

Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Keine Angaben.

Haltung

Eine Vergesellschaftung mit anderen Vögeln wie körnerfressenden Tauben und Prachtfinken ist möglich [6].

Haltung in europäischen Zoos: Die Ersteinfuhr dieser attraktiven Art erfolgte 1930 nach England. 1931 erwarb der Berliner Zoo ein Paar, das bereits 1932 zweimal erfolgreich brütete (Welterstzucht) [5]. 

Die Art wird gegenwärtig nur in wenigen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Rosenhals-Fruchttaube wurde 1825 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden als "Columba porphyrea" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Ptilinopus wurde 1825 vom englischen Naturforscher William John SWAINSON eingeführt. Die Art ist monotypisch [3].

Literatur und Internetquellen

  1. BALEN, S. van & V. NIJMAN, (2004) Biology and conservation of Pink-headed Fruit-dove Ptilinopus porphyreus. Bird Conservation International 14: 141-154.
  2. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Ptilinopus porphyreus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22691297A93308243. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22691297A93308243.en . Downloaded on 03 September 2019.
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. RAETHEL, H.-S. (1980)
  6. RUSKE, K. (2008)

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Gelesen 16050 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 17 März 2022 17:55
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx