Turakos

Schildturako

Schildturako (Musophaga violacea) im Zoo Heidelberg Schildturako (Musophaga violacea) im Zoo Heidelberg
© Thomas Bersch, Heidelberg

Ordnung: Kuckucksvögel (CUCULIFORMES)
Unterordnung: Turakos und Lärmvögel (MUSOPHAGAE)
Familie: Turakoartige (Musophagidae)
Unterfamilie: Helmturakos (Musophaginae)

D LC 650

EEPSchildturako

Musophaga violacea • The Violet Turaco • Le touraco violet

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Schildturako (Musophaga violacea) im Tiergarten Bernburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Approximative Verbreitung des Schildturakos (Musophaga violacea)

 

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Schildturako (Musophaga violacea) im Zoo Moskau © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Schildturako (Musophaga violacea) im Jardín zoológico Buín, Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schildturako (Musophaga violacea) im Touroparc Romanèche-Thorins © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Schildturakos (Musophaga violacea) im Jardín zoológico Buín, Chile © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Der Schildturako ist ein lebhafter, großer und farbenfroher Waldvogel der sich gut als Botschafter für den Schutz der westafrikanischen Wälder eignet und häufig in Zoos gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Schildturako erreicht eine Gesamtlänge von 50 cm und ein Gewicht von etwa 360 g. Sein Gefieder ist glänzend metallischblau bis violett, an Schwanz und Oberbauch auch etwas grünlich, die Handschwingen karminrot mit stahlblauen Rändern und Spitzen. Die Haube ist karminrot mit kurzen samtigen Federn, die Ohrdecken sind weiß, der Schnabel und die nackte Gesichtshaut rot und der Schild, eine federlose rundliche Platte, die von der Schnabelwurzel über die Stirne verläuft, ist gelb. Die Füße sind schwarz oder schwarzgrün [2; 3].

Verbreitung

Zentral- und Westafrika: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküsten, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Togo, Tschad, Zentralafrikanische Republik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Schildturako bewohnt Galeriewälder, Waldränder, Parks und Savannen. Er frisst Beeren und Früchte, namentlich Feigen (Ficus spp.) aber auch Blüten, Knospen, Termiten und Schnecken. Gebrütet wird zwischen April und Oktober. Das Gelege besteht aus 1-2 grauweißen Eiern, die Brutdauer beträgt 23(-24)-26 Tage. Die Jungen bleiben 16-18 Tage im Nest und werden mit etwa 45 Tagen selbständig [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Obwohl keine globalen Bestandszahlen vorhanden sind, wird der Schildturako aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet angesehen, da er gebietsweise lokal häufig ist, an gewissen Orten sogar sehr häufig (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art findet sich im internationalen Tierhandel. Die Vögel werden namentlich in Ghana, Guinea, Liberia und Sierra Leone für diesen Zweck gefangen [1; 2].

Haltung

Für die Haltung eines Paars wird eine Voliere mit den Abmessungen 4.0 x 2.5 x 2.5 m (LxBxH) mit angeschlossenem Schutzraum, der etwas kleiner sein darf, empfohlen [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wurde bereits 1852 im Amsterdamer und in den 1860er-Jahren im Berliner und Londoner Zoo gehalten. Heute wird sie in rund 100 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Es gibt ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das am Warschauer Zoo geführt wird.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Turakos.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Schildturako wurde 1789 von dem brandenburgischen Arzt und Naturwissenschaftler Paul Erdmann ISERT unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Manche Taxonomien ordnen die Art in die Gattung Tauraco ein. Es gibt keine Unterarten. M. violacea bildet eine Superspezies mit M. rossae [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Musophaga violacea. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22688387A93195573. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22688387A93195573.en. Downloaded on 12 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. HOLLAND, G. (2008)

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Gelesen 16255 mal Letzte Änderung am Sonntag, 10 September 2023 13:01
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern hyperworx